Samstag, 17. Juni 2017
Die Lang Tour, Part I


Schon bei unserer Ankunft erzählten uns die zwei Schwedinnen begeistert von der Lang Tour, an der sie gerade teilgenommen hatten. Sie waren schon viele Wochen in Asien unterwegs und priesen diesen - vom wundervollen Lang Chia Hostel nur bei ausreichender Nachfrage organisierten - Bootstripp als absolutes Highlight an. Fortan versuchten M. und ich, jeden Reisenden zur Teilnahme zu bewegen. Das Problem war, dass die Lang Tour bei unserer Ankunft gerade stattgefunden und die interessierten Personen folglich schon in den Genuss dieser Unternehmung gekommen waren. An unserem letzten Tag vor der Abreise hatten sich dann aber doch noch genug Menschen auf der Kreidetafel eingeschrieben und die Tour konnte starten.



Also brachen wir einmal mehr in einem kleinen Minibus zusammengepfercht und gut gelaunt auf Richtung Süden. An einem kleinen Hafen hüpften wir in eine kleine Nussschale und nahmen Kurs auf die Mininachbarinseln. Wir durften auch mal ans Steuer. Irgendwie ein ziemlich gutes und beruhigendes Gefühl, ein Boot zu steuern. Noch angenehmer als Auto fahren. Unser erstes Ziel war ein Fischerdorf, das zufällig (mein naives Ich möchte daran glauben) gerade ein abgefahrenes Fest feierte. Es drehte sich um einen großen Fisch, mit dem das Dorf jahrelang beef hatte. Bis zu dem Tag vor 15 Jahren, als er einem Fischer das Leben rettete. So die Legende. Für die Leute auf jeden Fall Grund genug, sich ordentlich zu betrinken. Zumindest für den Dorfältesten, der mit uns am Tisch saß und jeden Mann dazu nötigte, mit ihm Reisschnaps zu trinken. Je mehr er trank, desto mehr begeisterte er sich für unsere Mädels, vor allem die blonden. Am Ende war er richtig voll und bekam einen Anschiss von seiner Frau. Die Dorfbewohner tischten in der Zwischenzeit ständig neue verrückte Speisen auf, Hühnerfüße und -köpfe inklusive.
Der zweite Stopp fand an einem kleinen Riff statt, wo wir eine Weile schnorchelten. Das Wasser war klar und die Sicht gut, aber es wollten sich nur wenige Fische zeigen. Dafür habe ich am Meeresboden ein Herz gefunden. Ist wohl jemandem aus dem Boot gefallen. Davy Jones? Man weiß es nicht.



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