Dienstag, 19. September 2017
Semantische Deeskalation muss weg.
So, und jetzt reden wir mal über diese Wahl. Wie sich nach der Vollkatastrophe von 2009-2013 wieder eine Mehrheit für Schwarz-Gelb anbahnen kann, ist mir unbegreiflich. Allein für die Entscheidung, den Atomausstieg wieder rückgängig zu machen, um dann nach Fukushima erneut zurückzurudern, sollte eine derartige Koalition die nächsten 20 Jahre keine Mehrheit mehr finden. Hat mal jemand ausgerechnet, wie viele Milliarden das den Steuerzahler gekostet hat? Aber nein, die FDP hängt ein paar fancy Plakate auf und ist wieder da. Und die Union begnügt sich weiterhin damit, den Bürgern die Erfolge der SPD semantisch deeskalierend zu verkaufen.
Dies mag kurzfristig zu Wahlerfolgen führen, langfristig gefährdet es dennoch, da muss man nur mal Josef Klein lesen, die Stabilität unserer Demokratie.
Wo gesellschaftliche Probleme nicht mehr diskutiert, sondern wegmoderiert werden, bildet sich ein Nährboden für Populismus und Extremismus. Denn nichts ist gefährlicher als eine zunehmende Anzahl von Menschen, die sich bedrängt, bedroht, abgehängt fühlen, nicht mehr repräsentiert und ernst genommen. Man muss mit den Leuten reden. Und ihnen die Probleme erläutern. Da stehen auch die Medien in der Pflicht. Aber dort wird leider nur stumpf und teilweise tendenziös auf die AfD eingeschlagen, statt sich mit den Ursachen zu beschäftigen. Das schürt dort weiter den bereits vorhandenen Hass und nützt einzig und allein der AfD. Es ist echt zum Kotzen.
Bedauerlich ist auch, dass kaum über die gute politische Arbeit geredet wird, die, wie ich aus persönlicher Erfahrung weiß, viele engagierte und kompetente Leute Tag für Tag leisten. Und nein, das gilt nicht nur für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten.
Die Auseinandersetzung mit politischen Themen muss wieder in den Fokus und in den Alltag der Menschen rücken und dafür, genau dafür, muss Merkel weg.