Dienstag, 16. August 2011
vom träumen und leben
Ich möcht' meinen Träumen erliegen
mit ihnen fliegen
hoch – viel zu hoch
und höher – immer noch höher

möchte fallen
mich wandeln
und lernen

und wieder fliegen
in meinen Träumen
durch meine Träume
hoch – so hoch
und noch weiter

und dann sterben.

Gehen, einfach nur gehen
den ausgeträumten Traum vollenden
enden muss schließlich alles
die Sonne, das Universum
und der ganze Rest
und auch du. Und du. Du, du
du erstmal nicht
aber vor allem auch ich.

Aber hey:
keine Panik
auch die Titanic
sank zwar in einer Nacht
gewisse Dinge
bleiben aber für immer vollbracht.

Macht. Macht doch auch nichts
so ist es nun einmal
das Leben ist ein Spiel
Gibt es ein Ziel?

Zielt da jemand auf mich?
Mit einem Bogen, einem Bogen voll Glück?
Oder eher Pech?

Ein tiefschwarzer, verkrusteter Pfeil
des Todes, in Schwefel gehüllt
oder doch mit Glücksbärchen gefüllt?

Entscheidet jemand für uns?
Sind wir Puppen in einem einzigen großen Spiel?

Doch -
Wo sind meine Fäden?
Ich sehe meine Fäden nicht.
Darum glaube ich, glaube tief und fest
es gibt kein jüngstes Gericht.

Du, du, du und auch du
ja, vor allem du
du hast dein Leben in deiner Hand
alles liegt in deiner Hand
- ganz alleine -
in deiner Hand

Geh! Geh weg und zieh Leine!
Finde dich selbst
und liebe dein Leben
hilf dir selbst
und lerne zu schweben

in den letzten Garten Eden
ernte die Reben
keine kann's dir nehmen
zu leben
und auch wieder zu geben

zuürck.
Zurück zu den Wurzeln
zurück zu den Träumen
zurück ins Leben

zurück zu … dir
und auch zu dir, dir, dir
aber vor allem auch zu … mir.

Was bist du Wert, Mensch?
Wo ist dein Leben?
Hast du gegeben?
Oder nur genommen, immer nur genommen?
Unbenommen hast du es hinbekommen.

Nimmersatt. Du bist ein Nimmersatt.

Essen, immer nur essen.
fressen
verschlingen, ganze Welten
Pflanzen und auch die Tiere
Menschen verschwinden
Du hast sie gefressen!

Deine Art geknechtet
mit deiner Art zu leben
ohne zu geben

Schluss damit!

Es ist deines Lebens Ziel,
dass du es auch liebst

so beginne bei dir
in deinem Leben
in deinen Träumen

Versäume es nicht
Trink auf dein Glück
geboren geworden zu sein
hier zu sein
genau hier
in diesem Moment, in diesem Augenblick
diesem Herzschlag, diesem Wimpernzucken
zucken brauchst du nicht
schon gar nicht zurück
hör' auf dein Herz
und finde dein Glück

aber nur …
wenn du es auch willst

falls nicht …
verrotte, verrecke, sterbe, lass los
los vom Leben, los von den Menschen
vom Menschsein

und bekenne dich
bekenne dich
zu dem, was du bist

Dieser Spiegel … er verzerrt
und vermehrt
vermehrt die Verzweiflung, die Sicherheit
sie gibt es nicht.


Ein Prophet bricht sich sein Genick.
Wo ist der Strick?
Ein bisschen verrückt
Zeilen, Verse vom Leben geschrieben, geschrien
mit geflogen – in den Träumen geboren
Es war alles nur gelogen.

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Samstag, 7. August 2010
Gebenedeit sei die Frucht meiner Gedanken
Gedanken sind leicht
Gedanken sind schwer
Gedanken sind einfach
Einfach kompliziert
Gedanken sind wertvoll
Viel zu wertvoll

Gedanken sind leicht
viel zu leicht
leicht verloren
können sie gehen

Damit muss Schluss sein!

Gedanken dürfen nicht verloren gehen
Denn sie sind frei.

Freie Menschen machen sie aus uns
Selbst jenen, die in Unfreiheit leben
Geben sie leben
Und Nahrung

Das Essen der Freiheit; die Frucht
Ich esse sie gerne
Nehme sie in mir auf, verbrauche sie, atme sie, liebe sie, lebe sie.
Male sie aus, tanze sie.

Und jetzt schreibe ich sie auf.
Gebenedeit sei die Frucht meiner Gedanken.

Ich gelobe:
Nie wieder werde ich sie vergessen, meine Gedanken.
Nie mehr missen, vertauschen mit Wissen
vergeuden, verschleudern, verwerfen

Fallen gelassen
habe ich sie viel zu oft
ich hoffe, sie sind nicht erschöpft
ich bin es ganz sicher nicht

Nimmersatt machen sie mich
laben kann ich mich
nun schon seit Tagen
von dieser einen Idee, dieser Funke, ja dieser Gedanke
ein wenig der kranke - umso besser
je kranker je schöner
umso besser ranken sich meine Gedanken
um diese fixe Idee, dieser Funke – der Halunke
er ist entfacht
und nun ist es vollbracht!

Die Gluht glüht, das Feuer, es brennt
brennt tief in mir
das Feuer meiner Gedanken
es wird größer und größer
weiter und breiter
ein ganz gescheiter Gedanke
war es scheinbar
zu schreiben, was ich so denke – es sind Geschenke
Geschenke meiner Seele
Tief aus der Symbiose meines denkenden Herzens
meines fühlenden Hirns

Nur wohin soll das führen?
Wer bin ich?
Dass ich denke
dass meine Gedanken
etwas Besonderes wären?

Besonders wertvoll
wer weiß das schon
oder wer mag es von sich zu behaupten
Und überhaupt
Wo ist denn der Belang
dieser kranken, sich immerzu um sich selbst rankenden
Gedanken?

Was ist der Sinn, wie ist der Zweck?
Klar, sie sind nicht mehr weg.
Wackliger Blick – unser Glück
steht auf Papyrus-Beinen
und sie brennen.
Der Zweck? Ich lache ihn aus und spucke ihm ins Gesicht
Wer bist du, Rationalität?
Wer bist du?
Wer bist du, der immer einen Sinn hinter allem sehen muss?

Die wahre Macht der Menschheit liegt in ihrem Mut zum Unsinn.

Jeder Hofnarr steht über dem König
denn er kann jonglieren, zaubern, werfen
mit den Früchten der Freiheit – den Gedanken
Gebenedeit sei die Frucht meiner Gedanken

Nun sind sie frei, toben
Stürmen davon, durchs berstende Tor
Ab durch die Mitte
Jetzt kommt unsere Zeit
Seid ihr bereit?

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