Sonntag, 5. Juni 2011
Echte Hardcore-Passion – H2O im Stone im Ratinger Hof
Echten New York Hardcore der allerfeinsten Sorte gab es gestern im Stone im Ratinger Hof zu bestaunen. H2O, die Band um den ehemaligen Sick Of It All Roadie Toby Morse, waren am Start und lieferten eine fulminante, kurzweilige Show ab.

Die mehr oder weniger lokalen Nachwuchs-Kapellen Look My Way und Get It Done! durften sich die Ehre teilen, dieses Fest zu eröffnen. Durchaus warm, aber nicht so richtig heiß wurde das Publikum von beiden gespielt, was vielleicht auch dem nicht sehr sauberen Sound geschuldet war.
Als H2O dann mit perfekter Technik die Bühne enterten, fiel der Unterschied zu den Tönen zuvor noch stärker auf, aber das interessierte zu diesem Zeitpunkt niemanden mehr. H2O gaben alles und die Damen (ohja!) und Herren direkt vor der Bühne gaben noch mehr. Im Pit wurden spätestens mit „Nothing To Prove“ keine Gefangenen mehr gemacht. Die Menschen auf den kleinen Balustraden links und rechts wollten offensichtlich daran teilhaben und so regnete es Stagediver im Sekundentakt. Soviel gelebte Passion kam auch bei den Hauptdarstellern an, so kürte Toby Morse Düsseldorf schon nach wenigen Songs zum besten Deutschland-Konzert der Saison.
Viel mehr Stücke folgten allerdings leider, leider nicht mehr, so dass mit der Image- und Szene-Gehabe-hinterfragenden Hymne „What Happened?“ Feierabend war. Eine Zugabe gab es nicht. Vielleicht wollten die Jungs, dass starke Zeilen wie „What happened to the passion? Passion! What happened to the reason for screaming? What happened the music and the message that I love?“ den geneigten Konzertgänger mit nach Hause begleiten und den gewünschten Effekt im Denkapparat verrichten. Man weiß es nicht. Trotzdem, die Show an sich war überragend, ehrlich und von Herzen kommend, wie man es von einer authentischen Band wie H2O gewohnt ist. „Passion before Fashion“ eben.